Zwänge natürlich auflösen

Zwangsstörungen aufgeben. Hypnosystemisch begründeter, einfacher Ansatz. Sofort online umsetzbar.

Zwangsstörungen und andere Modelle – Alternativen zur Idee, ein „Zwang“ wäre eine Tatsache

Nicht die Dinge selbst verwirren den Menschen, sondern seine Meinungen über die Dinge. Epiktet

Die Sonne geht auf

Die Sonne geht auf – auch im übertragenen Sinn. Wer sich gut für die eigenen Anliegen einsetzt, kann sogenannte Zwänge im Einklang mit sich ablegen

Zwänge, Zwangsstörung, Zwangshandlungen: Auflösung diverser Irrtümer der Psychologie

Zwänge oder Zwangsstörungen (Zwangsgedanken, Zwangshandlungen) zählen zu den psychiatrischen Diagnosen. Menschen, die meinen, unter Zwängen oder einer Zwangsstörung zu leiden, erleben einen hohen Leidensdruck. Viele erleben ihre eigenen Gedanken als unangenehm, unangemessen oder sogar bedrohlich. Zu Zwängen, Zwangsstörungen und Zwangsneurosen gibt es viel Fachliteratur, die die beschriebenen Phänomene zu Symptomen erklärt. Dies alles aber beweist keineswegs, dass es nur diese eine Sichtweise geben kann.

Die psychologische Fachliteratur bestätigt sich weitgehend selbst, nicht aber die Idee vom Zwang. Das Erklärungskonzept, ein Zwang wäre an sich eine Tatsache (wie eine Jahreszeit, eine Temperatur, ein Berg oder ein Tier), lässt sich einfach widerlegen. Trotzdem kommt es leider oft schnell zur Diagnose Zwangsstörung.

Wofür diese Website zu Zwangserkrankungen?

Zwangserkrankungen zählen zu leider sehr häufig diagnostizierten psychischen Störungen. Viele Menschen denken, sie würden unter Zwangsstörungen leiden. Der Weg von einem normalen Gedanken zu dessen Umdeutung in einen Zwangsgedanken ist kurz. Es passiert schnell, dass jemand bei sich Zwangsgedanken vermutet, mit dieser Einschätzung zum Psychiater geht und die Diagnose Zwangserkrankung erhält.

Wenn die Person Pech hat, muss sie sich einem verhaltenstherapeutischen Expositionstraining unterziehen. Wenn diese – auch Konfrontationstraining genannte – Exposition den angstauslösenden Reizen  sehr ungünstig verläuft, stellt sich eine Problemstabilisierung ein, das sogenannte Angstlernen.

Doch der Reihe nach.

Bei genauer Betrachtung stellt sich heraus, dass es sich eben gerade nicht um einen Zwangsgedanken handelt, wenn ein Gedanke „trotz Bemühungen“ nicht verschwindet. Es liegt in der Natur des Gehirns, dass alles, was Aufmerksamkeit erhält, an Bedeutung zunimmt. Ein Gedanke verschwindet nicht, obwohl sich jemand bemüht, ihn „in den Griff zu bekommen“ oder zu verdrängen. Ein Gedanke wirkt übermächtig, weil es nicht gelingen kann, ihn mit Willenskraft abzuschalten oder zu eliminieren.

Die Seite zwaenge.net ist ein Ausgleichsangebot zu Webseiten, die Zwangsgedanken, Zwangsbefürchtungen, Zwangshandlungen, Zwangsrituale – also Zwänge in jeder Form als betonierte Tatsachen und Schicksal beschreiben.

  • zwaenge.net will als zusätzliches Informationsangebot für alle dienen, die sich mit der schicksalhaft wirkenden Beschreibung von den angeblich mächtigen Zwängen nicht abfinden wollen.
  • Anhand einfach beschriebener Beispiele und Hinweise auf heute als evident geltende Interventionsformen wie Systemische Therapie und Ego-State-Therapie können die Besucher dieser Seite neue, oft überraschend einfache und kurze Wege zu Veränderungen ihres Lebens (oder des Lebens ihrer Patienten / Klienten) finden.
  • Die Seite zwaenge.net wird sowohl für betroffene Personen und deren Mitmenschen als auch für Therapeuten und Berater betrieben.
  • Hinweis: Bei allen hier angebotenen Informationen handelt es sich um die Beschreibung von Denkmodellen, aus denen sich Handlungsoptionen ergeben können. Die Inhalte der Seite zwaenge.net ersetzen selbstverständlich nicht den Besuch bei einem Arzt. Beim Verdacht auf eine Erkrankung suchen Sie bitte einen Arzt auf.

Aus Zwängen aussteigen

Jeder Mensch kann aus Zwängen aussteigen. Jeder kann sich dazu selbst in die Lage versetzen. Zu den Grundvoraussetzungen zählt es, einen zentralen Denkfehler zu erkennen, aus dem sich im Versuch der Selbsthilfe und der Therapie „gegen Zwänge“ geradezu das Gegenteil des Erwünschten ergibt: Oft erzielen Menschen mit ihnen Anstrengungen, Zwangsgedanken und Zwangsrituale loszuwerden, die Stabilisierung ihrer Zwänge. Wer genau hinsieht, kann feststellen: Ohne das Verlangen, etwas nicht zu denken oder nicht zu wollen, kann es keine Zwangsgedanken, keine Zwänge und keine Zwangsrituale geben. So gut wie immer spielt beim Phänomen der Zwänge das Streben nach Sicherheit eine zentrale Rolle.

Die „Lösung“ im Gesamtkontext Zwang und Zwangserkrankungen beginnt mit der Entscheidung für Ambivalenz: Während ich bestimmte Gedanken bei mir wahrnehme, bin und bleibe ich mir bewusst, dass diese Gedanken nur dann eine bestimmte Bedeutung erhalten, wenn ich sie ihnen gebe bzw. wenn ich die Bedeutungsgebung anderer Menschen übernehme. Sonst nicht. Es ist meine Freiheit, jedem Gedanken die gewünschte, mir und meinem Leben dienende Bedeutung zu geben – bzw. gar keine Bedeutung. 

Aus Zwängen aussteigen – das muss schwer sein, denken Sie?

Schwer ist es nicht. Es erleichtert schließlich. Es kann zu Beginn des Ausstiegs aus dem Konzept von Zwangsstörungen freilich etwas Zeit und Geduld erfordern, die eigenen Zweifel an einer Veränderung gehen zu lassen.

Dies kann die einzige größere Hürde auf dem Weg zur Befreiung von Zwängen sein. Es ist auch kein Wunder. Menschen, die sich schon viele Jahre abmühen, Gedanken nicht zu denken, sind davon erschöpft. Und haben oft – aus negativer Erfahrung heraus – kaum noch eine Hoffnung, dass sich etwas ändern könnte. Am Anfang der Veränderung steht es also, sich mit der Idee von der Veränderung vertraut zu machen. Auch mit der Idee einer kleinen Veränderung, die andere Verbesserungen im Alltag mit sich bringt.

Es braucht keine weltbewegenden Anstrengungen, um aus Zwängen auszusteigen. Wie es gelingen kann, das beschreibt diese Internetseite.

Ohne Zwänge leben

Beginnen Sie jetzt damit, ohne Zwänge zu leben. Wie das geht? Starten Sie für einige Tage den ersten Veränderungsversuch: Stellen Sie sich versuchsweise vor, es gäbe die Diagnose Zwänge nicht. Ersetzen Sie bis auf weiteres Begriffe wie Zwang, Zwangsvorstellungen und Zwangshandlungen durch etwas wie „Ein jederzeit veränderbares Ordnungssystem.“ Bleiben Sie dabei eine Woche, zwei Wochen, drei Wochen. Beginnen Sie mit einem Tagebuch. Schreiben Sie jeden Tag jede noch so kleine Veränderung auf, die Sie an sich beobachten. Sie könnten nach zwei bis drei Wochen eine Überraschung erleben. Lassen Sie sich Zeit. Schenken Sie sich Geduld und Freundlichkeit. Warum Geduld und Freundlichkeit mit sich selbst so wichtig sind, lesen Sie hier: Geduld und Nachsicht mit sich entwickeln.

Verständliche Wünsche von Menschen mit Zwängen

So gut wie niemand will belastende Gedanken haben, Zwangsrituale ausführen oder Denkzwänge ertragen. Davon können wir ausgehen. Also liegt es in der Natur des Menschen, unangenehme Gedanken wegzuschieben. Am liebsten, so berichten viele, würden sie die sich aufdrängenden Gedanken erfolgreich bekämpfen und dann für immer loswerden, löschen, ausradieren.

Die Sehnsucht vom Abschalten der belastenden Gedanken ist verständlich. Es braucht jedoch ein anderes Zielbild, die Belastung, die mit den Gedanken verbunden ist, abzubauen.

Wie entstehen (sogenannte) Zwangsgedanken?

Wer genau hinsieht, stellt fest: Zwangsgedanken gibt es genau genommen gar nicht. Es gibt zwar Gedanken, die Menschen für Zwangsgedanken halten – weil es ihnen nicht gelingt, die Gedanken abzuschalten. Deshalb wirken diese Gedanken so, als würden sie zu Denkzwängen führen. Das Abschalten von Gedanken kann aus verschiedenen Gründen grundsätzlich nicht funktionieren. Je mehr sich jemand mit einem Gedanken befasst, desto mehr Aufmerksamkeit gibt er dem Gedanken. Niemand kann sich über die zu helle Lampe in einem Raum ärgern, ohne sie gedanklich zu bearbeiten. Das ist logisch.

Was sind überhaupt Gedanken?

Gedanken sind keine Objekte, die im Gehirn herumschwirren wie Mücken.  Sie sind auch kein „Kobold im Kopf“ (so ein Erklärungsversuch in einem Buchtitel).

Gedanken sind die Ergebnisse von Intelligenz und Sprache, Resultate aktiver sprachlicher Konstruktionen. Zur Sprache des Gehirns zählen Bilder. Jeder Mensch hat sein eigenes Bildrepertoire zu einem Wort. Ein Beispiel. Jemand spricht vor einem Publikum das Wort Tür aus. Weiter nichts. Wenn hundert Menschen im Publikum sitzen, entstehen womöglich hundert oder auch mehr verschiedene Gedanken rund um das ausgesprochene Wort. Einer denkt an Eingang, ein anderer an Ausgang, wieder jemand vielleicht an den Adventskalender. Andere sinnieren darüber, was der Redner womöglich andeuten wollte – und sie suchen nach einem tiefen Sinn. Einige Köpfe drehen sich unwillkürlich in Richtung des Saaleingangs. Weil die dazugehörigen Menschen vermuten, gleich würde jemand den Saal betreten. Die Wortnennung würde, so manche der Gedanken, könnte zum Programm gehören, und man habe sich auf ein Ereignis vorzubereiten.

Alles nur nach einem einzigen Wort. Würde dieses Wort vor einem Publikum ausgesprochen, das noch nie ein deutsches Wort gehört hat, käme es womöglich übereinstimmend höchstens zu Bedeutungsgebungen im Sinne von „unbekannt“ oder „Geräusch.“ Es häng also stets von der Person ab, die einem Begriff oder Bild begegnet. Die eine Person entwickelt eine intensive Beziehung zu dem Begriff, verbunden mit Gedanken. Die andere Person misst dem Wort die Bedeutung Null ein und entwickelt höchstens einen entsprechend gegen unbedeutend tendierenden Gedanken.

Es ist wichtig, dies vorab festzustellen. So kommen bei der Besprechung von Begriffen wie Zwangsverhalten, Gedankenzwänge, Zwangshandlungen, Zwangsbefürchtungen oder Spannungsreduktion keine neuen Irrtümer auf.

Die Lehrmeinung von den Zwängen enthält viele Fehlinterpretationen

Schnell ist es passiert, dass sich jemand zum Psychologen aufmacht und dort darüber klagt, dass er bei sich wiederkehrende Gedanken beobachtet. Wenn der Psychologe dies als Zwang, als Fehler oder Störung interpretiert und daraus den Auftrag ableitet, die Gedanken des Patienten zu entfernen, auszumerzen, dann entsteht ein Problem. In dem Moment, in dem zwei oder mehr Menschen den Plan schmieden, Gedanken zu vernichten oder zu beseitigen, konstruieren sie ein Problem. Und ein unlösbares Problem noch dazu. Es ist hirnphysiologisch undenkbar, sich gleichzeitig auf die Abwehr eines Gedankens zu konzentrieren und den Gedanken auszublenden. Sobald der Mensch einem Gedanke Aufmerksamkeit gibt, stärkt er den Gedanken mit Bezug zur jeweiligen Bewertung (gut/schlecht, moralisch/unmoralisch, erstrebenswert/zu vermeiden).

Das Häufige Auftreten imponierender Gedanken ist kein Zwang

Menschen, die bei sich Zwänge vermuten, wollen so gut wie immer bestimmte Impulse, Gedanken und Handlungen aus ihrem Leben entfernen. Wenn es (natürlicherweise) nicht gelingt, Gedanken abzuschalten oder  bestimmte, ritualisierte Handlungen mit Druck zu vermeiden, bleibt vielen nur die Erklärung: anankastische Störung, Zwangsneurose. Das jedoch ist keine Wahrheit. Es ist nur ein Versuch, ein Phänomen zu erklären.

Das beschreiben Psychologen in vielen Fällen als zwanghaft:

  • Menschen erleben einen starken Drang, bestimmte Gedanken zu denken oder nicht zu denken.
  • Andere wieder befürchten, Handlungen auszuführen, die sich selbst oder anderen Schaden zufügen könnten.

So gut wie immer geht es um Sicherheit. Lesen Sie hier auf der Seite zum Thema Sicherheitsstreben weiter zu den Hintergründen.

Für wen ist dieser Artikel hilfreich?

Der Artikel ist hilfreich für Menschen, die glauben, unter Zwangsstörungen zu leiden, sowie für ihre Mitmenschen. Er dient auch als Informationsquelle für Therapeuten und Berater.

Welche Probleme könnte man vor dem Lesen dieses Artikels haben?

Vor dem Lesen dieses Artikels könnten Menschen denken, dass sie unter Zwangsstörungen leiden und könnten Schwierigkeiten haben, ihre Gedanken zu kontrollieren. Sie könnten auch denken, dass ihre Gedanken unangenehm, unangemessen oder sogar bedrohlich sind.

Welche Erkenntnisse können die Leser aus diesem Text gewinnen?

Leser können erkennen, dass Zwangsgedanken nicht unbedingt real sind und dass es andere Perspektiven und Erklärungen für solche Gedanken gibt. Die Seite bietet alternative Ansichten und Erklärungen zu Zwangsstörungen und betont die Möglichkeit der Veränderung und Selbsthilfe.

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